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21 Dec
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Zürich, 21. Dezember 2021 - Fabian Unteregger, Zoe Pastelle oder Balthasar Glättli: Das sind nur einige der prominenten Botschafterinnen und Botschafter, die sich derzeit für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in der Schweiz stark machen. Mit der Kampagne «Selbstbestimmtes Leben» sensibilisiert der Verein leben wie du und ich dafür, dass Menschen mit Behinderung selbstbestimmt und inmitten der Gesellschaft leben können - und erhält dabei nun prominente Unterstützung.

Vor rund zwei Monaten hat der Verein leben wie du und ich die Sensibilisierungs- und Informationskampagne «Selbstbestimmtes Leben» gestartet. Ziel des Engagements ist es, das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben für Menschen mit Behinderung in der Bevölkerung zu verankern und flächendeckend umzusetzen.

«Wir sollten nicht nur von Inklusion reden, sondern auch danach handeln»

Mit der Unterzeichnung der UNO-Behindertenrechtskonvention 2014 hat sich Schweiz verpflichtet, Menschen mit Behinderung das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben, Arbeiten und Wohnen, inmitten der Gesellschaft zu gewähren. Doch vielen bleibt das noch verwehrt. Hier setzt der Verein leben wie du und ich an: «Wir können und wollen nicht länger warten, dass Menschen mit Behinderung genau wie wir ihr Recht wahrnehmen können, inmitten der Gesellschaft zu leben», sagt Vizepräsidentin Adelheid Arndt.

Dem schliessen sich nun auch eine Reihe bekannter Personen aus Kultur, Sport und Wissenschaft an und machen sich mit Statements für die Kampagne stark: «Ich unterstütze die Kampagne ‘Selbstbestimmtes Leben’, damit Menschen mit Behinderung die Möglichkeit auf ein freies und selbstbestimmtes Leben inmitten der Gesellschaft bekommen», so die Schauspielerin Zoe Pastelle Holthuizen. Dass nun endlich gehandelt werden muss, das weiss auch Rollstuhl-Spitzensportler Heinz Frei: «Wir sollten nicht nur von Inklusion reden, sondern auch danach handeln. Ich setze mich dafür ein, dass Menschen mit Behinderung Zugang zu bedarfsgerechter Persönlicher Assistenz erhalten.»

 Unterstützung erhält die Kampagne auch vonseiten Politikerinnen und Politikern, unter anderem von Nationalrätin Meret Schneider, die betont, wie wichtig es sei, dass Menschen mit Behinderung frei entscheiden können, wie und mit wem sie leben möchten.

Bund macht auf Bedeutung von Selbstbestimmtem Leben aufmerksam

Nun hat auch der Bund reagiert: In der aktuellen Stellungnahme hält die Geschäftsstelle Behindertenpolitik und Kantone des EDI fest: «Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht und ein Kernbereich der UNO Behindertenrechtskonvention. Damit Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt leben können und sie gleichberechtigt an der Entwicklung von Staat und Gesellschaft teilhaben, braucht es den Zugang zu wichtigen Lebensfeldern. Dieser muss besonders in den Bereichen der Information und der Dienstleistungen, etwa bezüglich Arbeit, Wohnen, Politik und Gesundheit verbessert werden.»

Vizepräsidentin Adelheid Arndt: «Wir haben bewiesen: Es funktioniert!»

Mit seiner Arbeit hat der Verein über lange Jahre die Machbarkeit des selbstbestimmten Lebens konkret in der Praxis umgesetzt und bewiesen. Jetzt braucht es die entsprechende Ausweitung und Trägerschaft auch auf kantonaler Ebene, so dass alle Menschen, die ihr Recht auf ein Leben inmitten der Gesellschaft wahrnehmen wollen, dieses gewährleistet erhalten.

«Wir haben jetzt mit unserem Modellprojekt „leben wie du und ich im KULTURPARK“ 6 Jahre lang vorgemacht, wie das gehen kann, unter grossem Einsatz von Spendengeldern und Freiwilligenarbeit und wissenschaftlich begleitet. Nun ist es an der Zeit, dieses Modell nachzumachen und zu vervielfältigen: kantonal, schweizweit und darüber hinaus. Denn es funktioniert! Wenn die staatlichen Stellen solche mobilen Dienste übernehmen, die individuell unterstützen, wird es sehr vielen Menschen möglich sein, in dieser dem 21. Jahrhundert entsprechenden selbstbestimmten Lebensform zu leben und zu arbeiten. Und das wird unsere Gesellschaft sehr bereichern.» sagt Vizepräsidentin Adelheid Arndt. Projektleiterin Jennifer Zuber doppelt nach: «Umfragen zeigen: Die meisten Menschen mit Behinderung möchten ihr Leben selbstbestimmt in einer eigenen Wohnung führen». «Doch das ist für viele noch nicht Realität. Das wollen wir unter anderem durch Aufklärung mit unserer Kampagne ändern.»

Für Auskünfte und Interviews: Adelheid Arndt und Jennifer Zuber
Projektleitung Verein leben wie du und ich
info@lebenwieduundich.ch
044 533 79 01

Informationen:


Der Verein leben wie du und ich unterstützt Menschen mit einer komplexen Behinderung in ihrem Bestreben, frei, normal und selbstbestimmt in der Gesellschaft zu leben. Er bezweckt die Unterstützung von komplex behinderten Menschen, welche mit Assistenz leben. Die Unterstützung erfolgt bedarfsgerecht für selbstbestimmte Lebens- und Arbeitsmöglichkeiten in der Schweiz.

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